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Wenn die vernetzte Mobilität Realität wird
15. Juni 2015 Automobil
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Manchmal schließe ich die Augen, lehne mich zurück und träume von der Zukunft. Vor meinem inneren Auge nimmt sie Formen an und ich betrachte die Möglichkeiten.
Wie wird die Zukunft sein?
Was wird sie uns bringen?
Bei einem dieser Träumereien drängte sich mir vor kurzem ein Szenario einer komplett vernetzten Mobilität auf.
Die vernetzte Zukunft
Stellen wir uns vor, dass autonomes Fahren Normalität ist. Wir brauchen nicht mehr selbst fahren. Die Autos fahren uns herum. Es sind individuelle Straßenbahnen. Taxis ohne Fahrer. Wir rufen sie per App, steigen ein und lassen uns dahin fahren, wohin wir wollen. Wir steigen am Zielort aus und per Knopfdruck befehlen wir dem Auto sich einen Parkplatz zu suchen, während wir schon mal heim schlendern. Wer weiß, vielleicht haben wir sogar einen Minieinkaufswagen, der schon mal die Einkäufe nach hause bringt und bei Bedarf auch allein das Leergut ins Auto transportiert. Nehmen wir an, dies alles wäre unser Alltag.
Vor welche Herausforderungen stellt uns dies?
Wie wird sich unsere Gesellschaft verändern? Wird es noch Parkplätze geben oder werden diese zu reinen Kurzzeitparkbuchten für das Ein- und Aussteigen? Finden die Autos nur noch unterirdische Parkhäuser, damit wir wieder Platz in den Städten haben? Braucht es überhaupt noch eigene Autos? Oder nutzten wir alle nur noch ein Car-Sharing-Modell der Gesamtgesellschaft?
Werden Autos nur noch aufgrund ihrer inneren Bequemlichkeit begehrt statt des Aussehens und was unter der Haube ist? Bei gleichartiger Struktur und keinem freien Fahren mehr, wird Motorisierung garantiert eher Nebensache.
Wird es grandiose fahrende Schlachtschiffe als Urlaubs-Autos geben?
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Die Aida der Straße mit gebuchten Kabinen und Pool-Deck. Neben eigener Golfanlage und Sonnendeck kann man auch im Casino zocken und im Gemeinschaftssaal zu Abend essen.
Ist das unsere Urlaubszukunft?
Und wie schaut es bei gebuchten Fahrtservice aus? Die Tochter ist auf einer Party bei Freunden. Die Eltern bestimmten, wann der Abholdienst dort aufschlägt. Wer sucht die Tochter, wenn sie nicht zur vereinbarten Uhrzeit ins gebuchte Auto steigt? Wird das Auto per App-Nachricht die Eltern informieren? Wird es eine 360 Grad Außenviewkamera geben, dass die Eltern sich umsehen können, ob Töchterchen da ist? Oder geht das Auto gar direkt selbst auf die Suche, dank vernetzter Handtasche der Tochter?
Das Dating Auto
Werden wir unsere Blind Dates im Auto haben? Man sucht sich ein Auto aus, was dank eines Persönlichkeitstests einem zugeordnet wurde und bucht eine Fahrt. Auf dieser wird ein passender potentieller Partner zusteigen. Die Türen werden verriegelt. Essen fährt aus den Sitzen heraus, nette Musik läuft und die Türen sind für 3 Stunden verriegelt. Kennenlernen zwangsgebunden. Lernt man so in Zukunft den Traumpartner kennen? Kondome sind übrigens in den Nackenstützen versteckt….nur für den Fall der Fälle….
Die neuen Auto-Features
Im Rahmen solcher vernetzter Sharing-Mobilität, bedarf es auch neuer Auto-Features. Wie schaut es beispielsweise mit der Betankung aus? Benzin braucht es nicht mehr, da durch den Lack Solarenergie gewonnen und direkt umgewandelt wird und für den Bedarfsfall direkt an jeder Parkbucht eine automatische Aufladung passiert. Sollte man unterwegs sein, kann man sich beim Extra-Energietank der umliegenden mitfahrenden Autos bedienen. Dank Kommunikation der Autos untereinander ist die Reiseroute für alle klar definiert und das Auto dockt an den entsprechenden Reisepartner an, um dessen Energie mitnutzen. Natürlich nur, wenn der Fahrer dies per Tastendruck freigibt.
Geruchsmesser und Verschmutzungsscanner werden zu jeder Auto-Grundausstattung gehören. Ambiente Beleuchtung wird sich durch eine Kombination aus Musikkerzenaroma, Massagevorrichtungen und Chill-Out Musik zu ganz neuen Sphären hinaufschwingen. Das Auto wird zur Wellness Oase. Oder vielleicht wird es dank Monster-Lautsprechern und mehreren Monitoren und Spielekonsolen zur absoluten Gamer-Höhle. Ganz wie der Fahrgast es wünscht.
Wer weiß, vielleicht werden wir Mobilität eines Tages nicht mehr als Mobilität wahrnehmen, sondern einzig noch als Quality Time zwischen zwei Terminen.
© Foto Auto-Innenraum LoboStudioHamburg / pixabay
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